BsAs - daheim oder Zuhause ?

BsAs - daheim oder Zuhause ?
Das wissen wir noch nicht...

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Mami & Daddy zu besuch in der grossstadt

Eine schoene zeit hatten wir, vieles zusammen erlebt und viel gemeinsam einander genossen. Endlich, so lange habe ich darauf gewartet, vorbereitungen getroffen, mich gefragt, ob es ihnen wohl gefallen wird...die antwort ist eindeutig JA ! Ich weiss nicht ob es die tolle unterkunft in einer luxus-wohngegend war, die abende die wir zusammen auf dem balkon verbracht haben, die abenteuer mit leguan und co. Bei den wasserfaellen oder diese beim durchqueren eines armenviertels (was man nicht machen sollte, ich es aber nicht sofort erwaehnt hatte und es dann schon zu spaet war-die zwei herren waren schon mittendrin und es ist gott sei dank nichts passiert und sind heil wieder raus). Die gesichter der beiden werd ich jedoch nie wieder vergessen als ich sie als verrueckt erklaert habe, das gemacht zu haben. Oder waren es die schoenen ausfluege in tigre, zum hafen oder ins delta, oder die tollen bootsfahrten vom zentrum zurueck in die noerdliche region, das fleisch in den ausserordentlichen mengen oder die leckeren suessen teilchen namens facturas.

Vielleicht haben aber auch einfach ein paar schaetze aus dem land verzueckt, auf der einen die materielle seite mit den vielen handgearbeiteten schoenheiten wie steine oder holzgegenstaende oder die innere schoenheit der argentinier und ihren offenen, gastfreundschaftlichem und herzlichen charakter, der immer wieder ueberraschte...sehr positiv ueberraschte !

Letztlich wird es wohl eine mischung von allem ein bisschen sein...

Gestaunt wurde nicht schlecht ueber die vielen alten autos, wobei oft mal das herz aufging fuer modelle die schon seit vielen vielen jahren nicht mehr zu erhalten sind oder ueber die kartonsammler mit den pferdekutschen oder die gauchos die ab und zu mal in der laendlichen region die strasse ueberquerten.

Immer gabs was zu lachen...bei dem quartett !!!

Kommt bald wieder !






Freitag, 13. Mai 2011

"Was wird dein Papa nur dazu sagen wenn er hier sein wird ?"

Für November ist der Besuch von Mama und Papa mit Helmut und Silvia angekündigt. Seit ich das glasklar im Kopf habe, dass meine Eltern nun wirklich diese mühsame Reise auf sich nehmen werden, um das neue Zuhause der kleinen Silke kennenzulernen muss ich in verschiedenen Situationen oft an sie denken:

Puerto Madeiro, Buenos Aires, bei Nacht
Sei es das kiloschwere Stück Fleisch, das ich auf dem Grill vor sich herbraten sehe, sei es der Einkauf im Fleischereigeschäft von 2 Riesenrindersteaks jedes um die 350 Gramm zu einem Preis von insgesamt umgerechnet 5€ oder wenn ein Peugeot 504 in zerbrechlichem Zustand an einem vorbeifährt und man nur staunt, dass der Fahrer noch nicht durch den Boden des zerrosteten Karchs durchgefallen ist. Wenn man mal von den fahrenden Schrotthaufen weggeht, die sich wie durch ein Wunder immernoch fortbewegen und im täglichen Strassenverkehr sicherlich 30% der Gesamtzahl der Autos ausmachen und dazu noch ein Vermögen wert sind, lasst uns einmal an das neue Luxusviertel im Herzen von Buenos Aires denken. Der Puerto Madeiro (Bild oben). Der ehemalige Hafen von Buenos Aires, aus einer Reihe von Ratten belagerten Güterspeicher wurde die teuerste Zone Buenos Aires geschafften. Bei Tag und bei Nacht ein Traum, eine Lage die unbezahlbar ist und ein Lebensniveau, für normal verdienende auf Längen entfernt. Auf 2 Blocks dieses Paradieses arbeite ich und gehe an diesem mit Lichtern erfülltem Bild täglich vorbei. Immer mit dem Neid im Hinterkopf auf diejenigen Menschen, die dieses Leben als ihr Zuhause geniessen dürfen. Puerto Madeira bei Nacht bringt sicherlich jeden einmal zum Staunen, es ist das Glanzstück Buenos Aires.

Oder auch das schöne Stadtzentrum von Buenos Aires mit dem Stadtteil Palermo der von vielen Parks gezeichnet ist, die Strasse 9 de Julio mit ihren unglaublich zahlreich Spuren, den Obelisk (ein erbautes denkmal zum Geburtstag der Republik), den vielen netten Bars, Märkten, dem tollten echten Segelschiff im Hafen, das regelmässig mit seinen neu ausgelernten Matrosen auf Reise geht oder einfach an der Küste zum Rio de la Plata (für mich ist es das Meer weil es keinen Übergang von Rio ins Meer gibt) zu sitzen und sich den Wind um die Ohren sausen zu lassen oder die Paare die in den Strassen Tango tanzend aufzufinden sind.

Zu den wertvollen Schätzen des Landes gehört mit Sicherheit die Vielseitigkeit des Landes, wundervolle Berg-und Gletschergegenden, Weingebiete am Rande der Anden, Strandregion zur Atlantikküste und unglaubliche Weiten...ein Land das alle Möglichkeiten hat, 7 Mal grösser als Deutschland ist und zahlreiche Klimazonen besitzt...nur leider wird davon kaum Nutzen gezogen.

Ich glaube es mischt sich jedoch danach auch ein wenig Angst bei, dass die Armut des Landes falsch verstanden wird. Sie existiert, ja und es ist traurig und immer wieder so erstaunlich für mich wenn wir mit dem Auto (laufen sollte man in diesen Gegenden nicht) an einer sogenannten Villa vorbeifahren (bitte nicht mit der Villa, einem schönen Haus übersetzen, denn man da ist man auf dem falschen Dampfer) und man die Hütten betrachtet, die sich arme Menschen zusammengezimmert haben, sich ein eigenes Dorf errichtet haben in das nicht einmal die Polizei sich traut hineinzuschreiten aufgrund der hohen Kriminalität, Unsicherheit. Menschen, die das Ziel vor Augen haben, dass die Villa aufgelöst und gestürmt werden wird und die Armen in neu vom Staat errichtete Siedlungen einziehen dürfen, die sie mit einer Finanzierung ofiziell begleichen würden, die jedoch eine derart lange Laufzeit hat, dass niemand von ihnen seine neue Heimat zu Ende bezahlen wird.

Was werden meine Eltern oder egal wer sagen, wenn sie ein ungefähr 7 jähriges Mädchen auf der Strasse mit ihrem 2 jährigen Geschwisterchen sehen, ohne Schuhe, beide mit verdreckten, schwarzen Armen und Gesichtern, die Hand nach Münzen ausstreckend. Ich denke, sie werden wie ich sehr viel Mitgefühl haben mit diesen kleinen Wesen, die in dieses Leben hineingeboren wurden. Das ist die harte Wahrheit Argentiniens und das klare Versagen der benötigten Hilfe des Staates. Mal ehrlich,...in Deutschland beschweren wir uns über alles was nicht 100% läuft oder wenn uns wieder eine neue Reform nicht gefällt wird gemeckert. Ich hab hier gelernt, dass wir das Land Nummer 1 auf der Welt sind und wir das viel zu wenig zu schätzen wissen.

Für Argentinien hoffen wir das Beste für die Zukunft des Landes. Dass es für das Land einmal stets aufwärts geht und oben bleibt. Dass nicht die Superreichen noch reicher werden, sondern die Armut geringer. Die Argentinier sagen, sie haben aufgehört sich deswegen verrückt zu machen denn man erreicht nichts damit, es ist ein Teufelskreis aus dem man selbst keinen Weg von aussen heraus findet. Man findet sich damit ab, dass es das Land ist, wo man geboren ist, das man liebt wegen seiner überzeugenden Schönheiten.

Das positive Denken gefällt mir. Immer wieder. Bewundernswert !

Das Leben neben dem Feuerwehrhaus

Ich denke, es ist es wert einmal erwähnt zu werden, schon alleine da es uns oft genug die Nerven zerreisst, einen die Haare raufen lässt, dieser Ton der bis ins Tiefste dringt - das Leben neben dem Feuerwehrhaus. Es ist hart und unverschämt. Es sei wohl hier die Regel, dass die Sirene der Feuerwehr sich bei Unfall und Brand in 2 oder 3 mal ertönen unterscheidet. Um ehrlich zu sein, immer wieder erwische ich mich dabei, nach dem ersten Ertönen zu glauben, dass es DIESMAL die Ausnahme ist, die ich immer erwarte, dass die Sirene nach einmal Läuten und einkehrender sekundenlanger Stille nicht wiederkehrt. Leider, blieb es bisher immer nur bei der Hoffnung und danach ging dieser schrille Ton wieder los und man will wie ein Tier dem Geräusch entfliehen und kann nicht. Man muss sagen, das ist quasi das einzige negative Detail an der Lage unserer Wohnung. Die Bomberos, Feuerwehrmänner zu deutsch, sind jedoch irgendwie glaube ich auf der ganzen Welt gleich. Ab und zu lassen sie ausgelassene Feste steigen und die Musik tönt zu uns hoch in den 13. Stock wie wenn sie unsere eigene wäre. Doch es ist die Feuerwehr. Die darf das. Diese Woche wollen wir in unsere Strasse einbiegen bis wir feststellen, sie sei gesperrt. Polizei, Sperrband...der Polizeibeamte nähert sich und fragt ob wir von dem grossen Gebäude sind, wir stimmen zu: "Ja, ist was passiert?" Da kommt einem der Gedanke, ein wenig Angst eine Gasflamme angezunden gelassen zu haben...und er sagt zu uns: "Nein nein, fährt nur durch, die Feuerwehr hat Geburtstag!" ACH JAAA, die Feuerwehr hat Geburtstag und deshalb lässt man die Strasse sperren da relativ viele Feuerwehrautos rausgeparkt werden mussten ?! Oder weil die Gefahr zu hoch ist einen betrunkenen Feuerwehrmann zu überfahren ? Naja...sie liessen uns ja "zum Glück" durch. (Die hätten was erlebt wenn nicht).
In Anbetracht der Tatsache, dass die Sirene doch recht häufig gerade nachts ertönt, fragt man sich immer wieder: "Ok, wir sind in Argentinien, aber WARUM zum TEUFEL muss man diese SCHEISS SIRENE laufen lassen, wenn das Feuerwehrauto MIT den Feuerwehrmännern schon aus der Garage fährt ???? Und WARUM muss das Feuerwehrauto jedes Mal dann auch noch mit seiner netten dezenten HUPE sich erkennbar machen ??? Feuerwehrmänner, ich hab euch gern aber das Leben mit dem Ohr neben der Sirene ist kein Wunschkonzert.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Geschichtchen aus dem täglichen Leben.

Beim Betreten von jeglichem Geschäft, Büro, Bäckerei, Metzgerei, Bank...wo es nur geht, ertönt es immer von irgendwoher: "Hola, que tal?!" (zu deutsch: Hallo, wie gehts ?) Man antwortet entweder mit "gut" oder "gut, und dir" oder ebenfalls mit "Hallo, wie gehts?". Ich bin bis heute noch nicht daran gewöhnt es in einem gewissen Sinn zu ignorieren, wenn mich jemand fragt wie es mir geht. Jedes Mal bringt mich derjenige leicht aus dem Konzept was ich eigentlich in dem Laden wollte. Prinzipiell erwartet hier im öffentlichen Bereich, dass man etwas anderes als "gut" antwortet denn wer erzählt schon dem Metzger, dass es einem heute nicht so gut geht weil...Grunsätzlich antworten die meisten mit "gut" auch wenn es ihnen nicht gut geht, es scheint hier wohl eher auf die Aufmerksamkeit zu gehen, die man dem Anderen mit dieser Frage entgegenbringt. Gut. Gut geht es uns, vielleicht ist es auch die positive Denkweise dieser Latinos. Manchmal wirklich erstaunlich. Eigentlich wollte ich erzählen, dass ich seit ein paar Wochen Spielerin einer Mädels-Mannschaft bin, die sich bei einem offiziellen Turnier momentan als dritter schlägt. Ich habe mit meiner neuen Mannschaft hier ja schon einige Dinge festgestellt die einfach anders sind...ABER SO ANDERS ? Um euch ein paar Details zu schildern: die Spiele sind immer jeden Samstag und in der gleichen Woche erhält man die Uhrzeit zu welcher man Samstags auf dem Fussballfeld stehen muss. Ich schreibe "muss" weil ich die deutsche Pünktlichkeit doch sehr gewohnt war, nach dem ersten, zweiten Spiel war mir doch einiges viel klarer. Der Ablauf eines Spieltages ist wie folgt: die 2 Teams spielen immer zur vollen Stunde 2x20 Minuten mit 7 Spielerinnen gegeneinander. Es werden Tore und beste Spielerinnen des Spieles auserwählt. Am Anfang dachte ich noch, dass eine halbe Stunde zum aufwärmen und Schuhe anziehen knapp sei aber ok, werden wir schon schaffen. Erster Tag Spiel 10 Uhr: da Nacho Samstagsmorgens ins Zentrum mit dem Auto fährt zum Deutschkurs hatte ich am ersten Tag kein Auto und musste mich ein paar anderen Mädels anschliessen. Nacho fuhr mich ins Haus einer Freundin. 8:45 Uhr. Spiel um 10 Uhr, locker 25 km müssen noch teils auf der Autobahn zurückgelegt werden. Die Freundin kommt verschlafen aus dem Haus, ich hab sie aufgeweckt (sie wusste, dass ich um die Uhrzeit vor der Tür stehen werde). Ok. Wir gehen ins Haus, die Freundin und der Freund frühstücken. Wir sehen die Tsunamikatastrophe von Japan im Fernsehen, gerade sei das Atomkraftwerk explodiert. Sie frühstücken...die Zeit verstreicht...es ist fast 9:20 Uhr. Die Freundin ruft mal die anderen Spielerinnen an, die uns mitnehmen soll. Sie sind auf dem Weg, haben sich ein wenig verirrt. 9:30 Uhr beschliessen wir uns an die Kreuzung zu stellen wo sie durchfahren müssten. OK. Auf gehts. Geschätzte 9:35 sitzen wir in dem Auto (Renault Kangoo) mit noch ein paar anderen Mädels. Wir nehmen die Fahrt auf. Es scheinen alle noch erledigt zu sein vom frühen aufstehen am Samstag...ok, wir nähern uns der Autobahn. Meine Freundin ruft: "fahr hier hoch auf die Autobahn" (die Fahrerin müsste eine schwere Kurve machen um den Weg auf die Autobahn aufzunehmen. Es war eine Kleine Insel die nicht für Autos aus dieser Richtung kommend gedacht ist ... OK sagt die Fahrerin und rast auf die Insel zu die einen erschreckend hohen 30 cm Randstein hat. Die Fahrerin ist klein, das Auto sichtlich schwer zu Lenken. Wir kommen immer näher auf die Insel zu, sie wird nicht langsamer, ich mache die Augen zu - und sie bremst sehr stark und wir kommen zum Stehen. PUH. Welch ein Schreck ! Mein Herz klopft. Ich bin die Neue, wollte nicht rufen, ich kenne sie nicht, SIE kennen mich nicht. Nun gut, mit ein paar Anläufen schafft sie die Kurve und wir fahren auf eine Strasse neben der Autobahn. Die Mädels wissen nicht besonders wie sie fahren müssen. Ich sehe ein Schild, alle fangen an Durcheinander zu reden. Stille---wir fahren auf eine Gabelung zu --- ich sage "rechts!!" und sie fährt links. Sie hat sich verfahren. Wir fahren ein Ei um wieder an die gleiche Stelle zu kommen, diesmal nehmen wir die richtige Auffahrt auf die Autobahn. Es gibt keine weiteren Komplikationen. Wir kommen an. Gefühlte 10 Uhr, mindestens. Ein Teil der Mannschaft war bereits da. Ein Teil fehlte noch. Die Gegner ebenso. Wir freunden uns mit dem Schiri an. Alle quatschen. Ich ziehe mir meine Schienbeinschoner, Stutzen und Kickschuhe an. Ich bin mit meiner Freundin die Einzige mit Kickschuhen - was war das ?? OK. Ich frage vorsichtig, ob wir uns ein wenig aufwärmen möchten. Mich schauen alle entgeistert an, ignorieren den Kommentar gekonnt und geben mir zu verstehen "wir machen sowas nicht". OK, verstanden dass ihr das nicht macht, ich beweg mich ein wenig, spiele ein paar Pässe mit meiner Freundin und noch einer motivierten Spielerin. Später trudeln noch 2 Spielerinnen ein. Das Spiel beginnt. Wir gewinnen und ich mache mein erstes Tor. Es hat furchtbar Spass gemacht. Man fühlt sich ein wenig wie Messi manchmal und merkt: "Nein, dieser Sport ist für Damen hier noch nicht angekommen." Die nächsten Spieltage lerne ich, dass 10 Minuten vor offiziellem Spielbeginn reichen um sich bereit zu machen. Wenns jedoch 10 Minuten wären ! Ich erinnere mich, wir spielen um 12 Uhr. Mich fahren Nachos Eltern zum Spiel, wir sind um 12 Uhr noch auf dem Weg. Kommen an, Hektik, bereits im Auto habe ich die Schuhe angezogen. Aufs Spielfeld und...wo ist mein Team ? Ich frage den Schiri ob er meine Mädels gesehen hat. Er antwortet mir ganz relaxed "Nein, noch niemanden gesehen." Frage die Organisatorin: "Nein auch niemanden gesehen." OK, ich bin als Erste angekommen. Das Spiel verzögert sich. Die gegnerische Mannschaft wartet schon, ich habe Angst er gibt das Spiel als verloren ab wenn sie nicht bald kommen. DA SIND SIE ! In letzter Minute. Es ist der Tag, andem wir zum ersten Mal die eigenen neuen Trikots dabei haben. Sie müssen jedoch  noch verteilt werden. HEKTIK. Nein...erst einmal natürlich jede Grüssen mit einem Küsschen auf die Backe. Die Mädels sind ganz euphorisch wegen der neuen Trikots...sie bemerken nicht, dass alles auf sie wartet,...die Organisatorin ruft und spornt sie an ins Spiel zu kommen. OK. Los gehts. Nächster Spieltag: Die Autobahn Panamerikana ist total verstopft wegen einem Autounfall. Ein Unfall verstopft eine 4-5 Spurige Autobahn auf lockere 10 km Länge ! AH. Wir kommen zu spät ! Nacho fährt mich und meine Freundin. Wir kommen an, eine Stunde zu spät, macht nichts, die Gegner sind noch nicht da und man erwartet uns ein wenig Ball spielend. Keiner macht wild wegen der Verspätung. Das ist Geduld, richtig ? WAHNSINNS-GEDULD ! Als alle angekommen sind quatscht man erst noch. Die andere Mannschaft sind alle mindestens 4 Jahre jünger als wir. Mädels die einen Zopf auf dem oberen Teiles des Kopfes wie ein Springbrunnen angebracht haben. Mit einem Schlüpfchen festgemacht. Moment. Wir spielen Fussball, oder ? OK, ich weise Eine darauf hin sich besser die Kette abzunehmen. Es war kein dezentes Kettchen, nein, es war eine Kette, wunderbar unpraktisch. Sie steht vor dem Schiri und er sagt nur, sie sollen bitte die Uhren ausziehen.. OKKKK. Naja. Das Spiel war sehr spassig, ein wenig wild diesmal. Ein andermal sagt mir schon Eine: "Nummer 13, du trittst mich ein bisschen oft, schau mal mein Schienbein (natürlich spielt sie mit Sneakers und ohne Schienbeinschoner). Vielleicht ist es ja keine Absicht, aber man kann ein wenig aufpassen!" Gut gut, ich passe auf. Aber es ist Fussball ! Zurück zum Spiel. Eines dieser Mädels regt sich auf weil wir kämpfen im normalen Fussballsinn. Es kann also vorkommen, dass man die Andere berührt ! Sie sagt zu uns: "Verdammt, zieht euch die Kickschuhe aus !" Ich denke kurz nach weil ich dachte ich hör nicht richtunf und sage dann aber: "Vergiss nicht, dass wir Fussball spielen !!!" Und wir gewinnen das Spiel, ich mache mein 4. Tor in der Runde.

Samstag, 26. Februar 2011

Fotostrecke Sommer, Sonne, Fleisch !

 

Das ist mal ein nettes Stück Fleisch, oder Jürgen ? ;o)




                     Unser Sommerurlaub an der Küste in der Stadt Mar del Plata - seeehr schön !





                          Eine Woche beieinandersein, geniessen, lachen, lecker essen und erholen...





            Bei Oli zum Grillen "Asado" und Pool-Schlacht eingeladen...danke Oli, du wirst uns hier fehlen !!!


Badischer Zwetschgenkuchen in Argentinien - alle sind verrückt danach !!! Danke Mami fürs Beibringen und Danke Opi und Vetter für meine Bäcker-Gene !  Versuch der Familie alle Ehre zu machen. Hier könnten wir Millionäre mit der deutschen Bäckerkunst werden !


                                                                    SAM beim Baden !

Unter Wasser ...




                                              Die verrückte Clique...und jede Menge Spass !


Mi Amor.

Mittwoch, 9. Februar 2011

Wie fühlt sich Weihnachten im Hochsommer an ?

Diese Frage haben wir (Deutschen) uns doch sicherlich alle schon mindestens ein Mal im Leben gestellt. Nicht wahr. Wie das so ist wenn sich Plastik-Tannenbaum (das "Plastik" befand sich bis Dezember nicht in meiner Vorstellung) und Pool gegenüberstehen und man sich nicht darum sorgt schön kuschelig warm im Wohnzimmer zu haben sondern eher, wie man diese Moskitos schnellstmöglich los wird bevor die Gäste kommen. Als die Temperaturen im Dezember so richtig anstiegen, wurde mir immer mehr klar, WARUM wir in Deutschland, wo zur Weihnachtszeit Kälte herrscht, so viel mehr tolle Traditionen haben als ein Teil der Welt, der Weihnachten mit Hitze feiert. Angefangen beim Schoko-Weihnachtsmann, bis hin zu Plätzchen backen was bei den Temperaturen von Vergnügen zur Qual werden kann, bis hin zum Weihnachtsbraten, der uns nach 3 Tagen des Schlemmens fest auf den Hüften sitzt. Nun wird mir auch klar, weshalb hier lediglich der 25. Dezember als Weihnachtsfeiertag gefeiert wird...vermutlich zum Schutz des Volkes, damit ihnen nicht das gleich passiert wie dem deutschen Volk und man sich nach dem dritten Tag kaum noch rollen kann nachdem was man alles verdrückt hat an Köstlichkeiten. Der Deutsche hat Zeit von Dezember bis Mai um sich um seine "Sommerfigur" zu kümmern, der Argentinier steht mittendrin, im HOCHSOMMER und in der Ferienzeit Januar :)

 Für mich war es eine schöne Erfahrung Weihnachten hier zu feiern, jedoch vermisst man einfach die Traditionen, die man seit man denken kann gelebt hat...Denken wir doch nur an den Schock des künstlichen Tannenbaumes, an die Weihnachtsplätzchen, Spekulatius, Lebkuchen, SCHNEE, Schlittenfahren, eine besinnliche ruhige Zeit verbringen, Zuhause eingekuschelt einen Weihnachtsfilm schauen...all das ist schon was ganz ganz besonderes was man nicht missen möchte in der Zeit um den Jahreswechsel. Jedoch muss ich sagen, dass ein Weihnachten voller Ramba Zamba auch mal lustig war. Die Tafel wurde draussen im Garten/Hof gedeckt, eine herrliche Wärme die einen noch nachts umgibt, zum Dessert ein Buffet von Früchten, ein sommerlicher Fruchtsekt zum Anstossen... Später der Weihnachtstisch auf den Leckereinen wie Pan Dulce stehen (Süsser Hefeteig mit getrockneten Früchten und einem sehr eigenen Geschmack), Turrones (Schokolade mit Erdnüssen), Schokonüsschen, Mantecol (eine Art Nugat-Süssigkeit)... und schliesslich die Geschenkeübergabe ganz fern des Weihnachtsbaumes... Alles hat seine Pro und Contras...

Dem Weihnachtsfest dieses Jahr hier habe ich eine ganz besondere deutsche Note verliehen und zwar gab es als Beilage zum Rinderfilet auf dem Grill zubereitet (keiner aber wirklich keiner kann sich vorstellen wie lecker das war !!!) gab es als Beilage echte deutsche KNÖPLE ! Wie aus den Wolken gefallen musste ich betrachten, dass auf den Tellern von dem herrlichen im Mund zergehenden und so saftig leckeren Rinderfilet zurückblieb und jedes letzte Knöpfle verzehrt wurde... ! Verkehrte Welt !!! Zu meinen Weihnachtsplätzchen wurde ich gefragt ob ich die wirklich selbst gemacht habe oder nicht gekauft, sie seien so schön, lecker und perfekt gelungen...tzzzzz was für eine Frage, oder ? Bei der Bäcker-Familie und der Mama, was hatten die denn erwartet ? Naja...so verbrachten wir also Heiligabend und der 1. Weihnachtsfeiertag wurde fast den ganzen Tag im Pool mit Verwandten verbracht...wieder verkehrte Welt aber nicht schlecht :o) ich hör mich nicht beklagen...

Silvester,...um ehrlich zu sein. Einfach PERFEKT mit den sommerlichen Temperaturen. Kein Zwang der einen wieder nach drinnen zwingt weil man es vor Kälte draussen nicht mehr aushält, keine dicken Jacken, kein bewölkter Himmel, das Festmahl im Garten und dieses Jahr aufgrund des Themas "Mexikanischer Abend" gab es um 00 Uhr einen Tequila für ALLE. Die ganze Nacht werden Feuerwerke abgeschossen und eines muss ich ihnen lassen den Argentiniern. Hier hab ich bisher die schönsten und ausgefallensten Feuerwerke meines Lebens gesehen. Wenn du meinst, dass sich die Lichter auf dem ganzen Himmel verteilen oder die Rakete unglaubliche Formen wirft die dich mit offenem Mund staunen lassen...
Glücklicherweise durften wir aus unserer Wohnung im 13. Stock noch mitten in der Nacht ein wundervolles nicht endendes Feuerwerk ansehen...